Reinigungs.- und Aufraümarbeiten nach Überschwämmung in Ischenrode


Baumstämme wurden wie kleine Äste durch das Dorf gespült – Anwohnerin berichtet: „Sogar ein Kühlschrank kam mit der Strömung angeschossen“ - 21.05.2011

Noch vor kurzem herrschte in Teilen Deutschlands höchste Waldbrandgefahr, jetzt endlich kommt der sehnsüchtig erwartete Regen. Doch vielerorts kommt der als Unwetter und anstatt einer Abkühlung gibt’s erneut viel Arbeit für die Feuerwehr - so wie in Ischenrode im Landkreis Göttingen. Der 130-Einwohner-Ort sei am Samstag von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht worden, sagte Gemeindebrandmeister Heiko Böhlken. „Es kam gleich zu einer Flutwelle“, berichtet er, während ein Großaufgebot an Helfern die Schäden des Wetterphänomens beseitigt. Die Flutwelle habe sich ihren Weg durch den Ort gebahnt, sei in die Keller der Häuser gelaufen, richtete auch in manchem Wohnzimmer großen Schaden an. „Bei meinen Eltern ist der ganze Teppich nass und unter den Laminat ist das Wasser auch gelaufen“, sagt Anwohnerin Angelika Winkler. Bereits bis zum Oberschenkel sei das Wasser gestanden, als sie versuchte, ihr Auto zu retten. Doch das sprang nicht mehr an, in letzter Sekunde gelang es ihr mit Hilfe eines Nachbarn, den Wagen etwas höher abzustellen. „Sogar ein Kühlschrank kam mit der Strömung angeschossen“, sagt Susanne Krüger, die seit 16 Jahren in dem Dorf lebt, so etwas aber noch nie erlebt hat. 1981 habe es mal ein größeres Unwetter gegeben, ansonsten bliebe Ischenrode meist verschont. Laut Gemeindebrandmeister Heiko Böhlken seien normalerweise eher die tieferen Täler betroffen. Es handele sich daher um ein außergewöhnliches Wetterphänomen, ist sich der erfahrene Helfer sicher. Doch die Dorfgemeinschaft funktioniert auch im Chaos: „Viele kamen gleich mit Schaufeln und Schneeschiebern, um zu helfen“, sagt Böhlken. Das Unwetter selbst hatte sich offenbar so schnell verzogen, wie es gekommen war, die Aufräumarbeiten im Dorf hingegen dauerten Stunden. Der sintflutartige Starkregen sei regional sehr begrenzt gewesen, sagt Gemeindebrandmeister Böhlken. „Wir haben Informationen, dass es bereits zehn Kilometer weiter überhaupt keinen Niederschlag gab“. Offenbar ein typisches Phänomen in diesen Tagen: Immer wieder warnen die Wetterdienste zur Zeit vor allem in den Nachmittag-und Abendstunden vor teils heftigen Unwettern in einzelnen Regionen. (Bericht: NonStopNews)

Bilder: www.ischenrode.de / Feuerwehr Diemarden